Welcher Lack für innen und außen – beim Camperausbau?

Sobald der Kastenwagen Ausbau beginnt, steht man schnell vor der Frage, welche Farben bzw. Lacke sind wofür geeignet. Ich selbst habe schnell gemerkt, daß viele der im Handel bzw. Baumarkt erhältlichen Lacke als Spray oder in Dosen zwar sehr teuer, aber einfach schlecht sind. Nachdem ich einiges ausprobiert habe, kann ich für verschiedene Anwendungsbereiche unterschiedliche Lacke empfehlen. Aus Umweltgründen werden oft wasserverdünnbare Acryllacke empfohlen. Diese sind meiner Erfahrung nach allerdings nur sehr bedingt für den Camper Ausbau brauchbar. Im direkten Vergleich, sind Haltbarkeit, Schlagfestigkeit und Elastizität von Kunstharzlacken immer besser, als bei Acryllack. Da im Handel überwiegende Acryllack angeboten wird, ist also Vorsicht geboten. Erkennbar sind diese immer durch den Hinweis „Wasser verdünnbar“ bzw. Reinigung von Pinseln etc. mit Wasser möglich.

Empfehlung – Lack für den Camper Ausbau

Hier die wichtigsten Sorten von Lack für den Kastenwagen Ausbau:

Acryllack

  • Ausschließlich für den Innenausbau
  • Möbelfronten
  • Seitenverkleidung
  • Deckenverkleidung
  • Haupteigenschaften: leicht zu verarbeiten, mit Wasser verdünnbar, keine Lösungsmittel, kein Geruch, mäßig widerstandsfähig.
  • Verdünnung mit Wasser.
  • Relativ kurze Trocknungszeit.
  • Verarbeitung mit Sprühpistole, Pinsel und Rolle möglich.

Kunstharzlack

  • Für innen und außen ohne Einschränkung nutzbar – mein Favorit!
  • Zum Versiegeln von gesägten Kanten (Fenster- und Lukenausschnitte)
  • Korrosionsschutz und -vorbeugung, jegliche Reparaturarbeiten am Fahrzeuglack
  • Lackieren von Felgen, schlagfest und sehr widerstandsfähig
  • Lackieren und Versiegeln von Möbelfronten, Tisch und Arbeitsflächen
  • Lackieren der Seitenverkleidungen und Decke im Camper
  • Stabilisierung der Kanten von gesägten Sperrholzplatten, Bindung der Holzfasern
  • Verhindert Eindringen von Feuchtigkeit in Holzteile z.B. Tischplatte (verschüttete Getränke)
  • Spezielle Metallschutzlacke können direkt auf Rost gestrichen werden. Hier habe ich mit Hammerit gute Erfahrungen gemacht.
  • Verdünnung mit Terpentinersatz möglich.
  • Starke Geruchsentwicklung (Lösungsmittel) bei der Verarbeitung.
  • Längere Trocknungszeit (mehrere Tage bis zur Aushärtung) aber dann sehr stabil und optisch 1A.
  • Verarbeitung mit Sprühpistole, Pinsel und Rolle möglich.

Nitrolacke

  • Der Lack ist nach der Aushärtung recht dünn und spröde.
  • Eher für dekorative Zwecke mit geringer mechanischer Beanspruchung.
  • Wird auch als hitzebeständiger Lack (mit entsprechenden Zuschlagstoffen) z.B. für Auspuffanlagen angeboten.
  • Verwende ich wirklich nur im Ausnahmefall z.B. am Schalldämpfer.

Raptor-Lacke für sehr hohe Beanspruchung am Camper

  • Nur im Außenbereich sinnvoll.
  • Nicht nur Ladeflächen von Anhängern, auch Camper werden mit sogenanntem Raptor-Lack gern geschützt und verschönert.
  • Sehr dicker Lack, der Blechteile vor mechanischen Schäden (Kratzer) sehr gut schützt und zudem ein sehr individuelles „Offroad-Design“ vermittelt
  • Verarbeitung mit Sprühpistole, Pinsel und Rolle möglich.
  • Spezielle Lösungsmittel erforderlich.

Hartwachs und Öle für Holzoberflächen

  • Hier kann ich z.B. Osmo-Hartwachsöl empfehlen…
  • Für den Innenausbau sehr gut geeignet. Matter Glanz, aber keine Stabilisierung von Holzkanten. (Kunstharzlack kann das…)
  • Besonders Holzfronten oder Holzarbeitsflächen bzw. -tische werden resistent gegen eindringendes Wasser.
  • Sehr schöne, matte Optik der Holzoberfläche – verleiht Holz eine phantastische „Tiefe“ der Maserung und Haptik.
  • Flächen können jederzeit nachgeölt werden.
  • Verdünnbar z.B. mit Terpentin oder Waschbenzin.

Lasuren

  • Ausschließlich im Innenbereich beim Camperausbau, zum Schutz oder Aufwertung von Holzoberflächen.
  • Wasserverdünnbar oder mit Lösungsmittel – beides gibt es.
  • In der Regel matte Oberfläche.
  • Gute Alternative zu Lack auf Möbelteilen und Verkleidung.

Natürlich liegt es an jedem selbst, welche Oberflächen womit lackiert bzw. beschichtet werden sollen. Hier sind individuelle Vorlieben und sicher auch Umweltaspekte wichtig. Also – entscheiden Sie selbst!

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